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Meinungen zu Dumpingpreisen


"Und du so? Her mit deiner Meinung!" Gefühlt gab es nie zuvor mehr Möglichkeiten und Wege, um kritische Meinungen kundzutun als aktuell. Vor allem negative Kommentare nehme ich häufiger wahr als früher. Social Media macht's möglich... könnte man meinen.

Aber sind es immer nur die bösen Medien, die Platz für Hass, Neid und Missgunst bieten? Nö! Bewertungen und Meinungen drückt man uns viel häufiger auf als uns bewusst ist. Gern auch ungefiltert, beleidigend und vor allem ungefragt: "Heute siehst du aber nicht gut aus! Bist du krank?", und "Das Shirt finde ich nicht so toll, aber du magst ja sowas." sind nur zwei Beispiele für grenzenlose Ehrlichkeit und Meinungsfreiheit, wie wir es lieben... NICHT.


Aber mal im Ernst: Meinungsfreiheit gehört großgeschrieben und als Grundlage unserer Demokratie in die Mitte unserer Gesellschaft - das steht außer Frage! Doch das Recht auf Meinungsfreiheit hat Grenzen (Art. 5 Abs. 2 des Grundgesetzes). So heißt es, dass zum Schutz der persönlichen Ehre Beleidigungen zu unterlassen sind. Aber nicht nur verbale Beleidigungen an sich können verletzen, sondern bereits die Überschreitung meiner persönlichen Grenzen oder aber die des Gegenübers.


Damit du es vermeidest, jemanden ungefragt auf den Schlips zu treten, verinnerliche die 6 goldenen Feedbackregeln, die ich dir hier zusammengestellt habe. Außerdem gebe ich dir 3 hilfreiche Tipps für den Umgang mit destruktiver Kritik, und wie du reagieren kannst 😉.


6 goldene Feedbackregeln


1. Orientiere dich:

Frage dich zunächst, ob dein Wunsch, deinem Gegenüber deine Meinung oder dein Feedback zu unterbreiten, sinnvoll ist. Was bezweckst du damit und wie sollte dein Feedback formuliert werden, um deinen Gegenüber nicht zu kränken? Überlege dir genau, welches Ziel oder welche Änderung du mit deiner Meinung oder deinem Feedback verfolgst.

2. Hinterfrage eure Beziehung:

Reflektiere deine Beziehung zum Gegenüber. Frage dich, ob du eigentlich das Recht hast, Feedback zu geben oder deine Meinung kundzutun. Solltest du bspw. das Bedürfnis verspüren, deinem Gegenüber einen Tipp für die Optimierung seines / ihres Kleidungsstils geben zu wollen, sollte mindestens eine persönliche und vertrauensvolle Beziehung bestehen.

3. Hole eine Erlaubnis ein:

Mach' es besser als all die anonymen Hater im Netz. Hast du nichts Nettes zu sagen? Dann schweige lieber. Gib' deinen kritischen Senf erst dazu, wenn dich jemand darum bittet oder nachdem du dir eine Erlaubnis dafür eingeholt hast. Das kannst du ganz einfach wie folgt erfragen: Darf ich dir ein Feedback geben? Möchtest du meine Meinung dazu hören? Darf ich dir einen Tipp geben?

Alles andere ist übergriffig und unhöflich.

4. Sei unmittelbar:

Lass möglichst nicht Tage oder sogar Wochen vergehen bis du Feedback gibst. Besonders dann, wenn dich das Verhalten deines Gegenübers kränkt oder anderweitig beschäftigt, solltest du es sehr zeitnah ansprechen. Bei einer emotional aufgeladenen Stimmung kannst du ruhig einen Tag verstreichen lassen, bevor du das Gespräch etwas abgekühlt angehst. Bedenke auch hierbei die anderen 5 Feedbackregeln.

5. Schaffe eine geeignete Atmosphäre:

Finde den richtigen Ort und den richtigen Moment für das Teilen einer kritischen Meinung. Ein Gespräch auf dem Dancefloor einer Großraumdisco nachts um 3 Uhr ist ein gutes Negativbeispiel für eine unpassende Atmosphäre. Es sei denn eure Beziehung zueinander gibt genau einen solchen Ort für derartige Gespräche her 😉.

6. Vermeide Verallgemeinerungen:

Du kannst deine Meinung nicht schlimmer formulieren als mit Unterstützung von verallgemeinernden Begriffen wie "immer" oder "nie". Beziehe dich bei deiner Aussage auf ein konkretes Thema oder einen konkreten Vorfall. Alles andere ist schwammig und für deinen Gegenüber nicht greifbar bzw. nachvollziehbar.



3 Tipps für den Umgang mit destruktiver Kritik


Destruktiv meint in der Regel "persönlich" und / oder "beleidigend" und fühlt sich wie ein Angriff an - nicht körperlich, sondern verbal. Sprich, keiner von uns braucht destruktive Kritik. Sie bringt dich in deinem Leben nicht weiter, verärgert dich und führt im schlimmsten Fall sogar dazu, dass in dir echte Selbstzweifel aufkommen.

Wenn dich jemand persönlich angreift und unsachliche Mittel wie Beschimpfungen oder Beleidigungen nutzt, musst du das weder aushalten noch hinnehmen. Aber weil wir nicht immer die Gelegenheit haben, uns schlagfertig und zu jeder Zeit zu wehren, gebe ich dir ein paar Tipps an die Hand, wie du ad hoc mit destruktiver Kritik umgehen kannst.


1. Ordne die Situation ein:

Ähnlich wie bei der "Orientierung" im Fall des Feedbackgebens gilt es zunächst einmal zu hinterfragen, wer dich gerade angreift. Wie wichtig ist dir dein Gegenüber und welchen Stellenwert hat das Gesagte entsprechend für dich? Es macht einen Unterscheid, wer uns angreift. Vor allem im beruflichen Kontext sind geteilte Meinungen nicht selten. Es fällt uns in der Regel jedoch leichter, hier bei einem unprofessionellen Angriff nicht direkt aus der Haut zu fahren. Im familiären Umkreis kann eine ähnliche Situation ganz andere Tragweiten haben.

Stelle dir also die Frage, ob sich eine emotionale Achterbahnfahrt durch die Aussagen deines Gegenübers lohnt, oder du dem Gesagten lieber nüchtern begegnest. In beiden Fällen ist es jedoch von enormer Wichtigkeit, deinen Gegenüber über die Überschreitung deiner persönlichen Grenzen in Kenntnis zu setzen.

2. Grenzen setzen:

Ja, das kann schwer sein, aber um deinem Gegenüber die Stirn zu bieten ist es das Mindeste, ein verbales Stoppschild hochzuhalten. Dabei ist es sinnvoll, zunächst einmal deine Beobachtung und die bei dir aufkommenden Gefühle in Worte zu fassen. Schließlich solltest du einen Wunsch für den Verlauf des weiteren Gesprächs aufzeigen. Hier ein Beispiel:

"Ich merke, dass du ein Problem hast, dass dich sehr wütend macht. Du wirst mir gegenüber gerade beleidigend, was mich verletzt / irritiert. Lass uns gern gemeinsam versuchen eine Lösung zu finden und dabei sachlich zu bleiben."

Gerade nach der Klärung eines Konflikts ist es sinnvoll, für die Zukunft mit dem betroffenen Gesprächspartner Regeln zu vereinbaren, um zukünftig einen partnerschaftlichen Umgang miteinander sicherzustellen.


3. Klärung oder Ignorieren

Destruktive Kritik oder abwertende Meinungsbilder sind in den meisten Fällen unsachlich. Dennoch sollte es dein persönliches Ziel sein, das Gespräch auf eine sachliche Ebene zu heben. Nimmt man den Beleidigungen durch Tipp 1 und 2 den Wind aus den Segeln, wird das eigentliche Problem deutlicher. Erkennst du, wo der Schuh eigentlich drückt, sprich dies aus. Das emotionale Beiwerk, das auf den verschiedenen Ebenen der Kommunikation (bspw. Beziehungsebene) zur Achterbahnfahrt führt, kannst du durch gezielte Selbstkontrolle für den Moment ausblenden. So übernimmst du die Führung des Dialogs.

Auf einer emotional entladenen sachlichen Ebene, ist es schließlich möglich, den eigentlichen Konflikt zu klären.


Kommentare oder Nachrichten von wildfremden Menschen, die dich auf Social Media oder anonym auf anderen Wege erreichen, solltest du unter der Kategorie "Ignorieren" verbuchen. Diese Menschen fallen bereits unter Tipp 1 "Ordne die Situation ein" durch und sollten keinen Einfluss auf dein Befinden haben 😉. Andernfalls hast du die Möglichkeit, durch Blockierungsfunktionen diesen Menschen den "Hate"-Hahn zu zudrehen.


In diesem Sinne, lasst euch nicht ärgern, aber ärgert auch nicht andere :-).


Eure Juliane von GRZ Consulting

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